Der Abend des nächsten Tages ist da.
Leon und ich sind bereit. Unser Auftrag ist ziemlich klar. Wir gehen
los, brechen in das Anwesen von Lord Jerome ein, retten ein
paar Menschen und lassen uns etwas für Lord Jerome einfallen.
„Was wollen wir mit dem Erpresser
eigentlich anstellen?“ fragt mich Leon
„Weiß nicht. Mir egal! Vielleicht
bringen wir ihn um?“ sag ich
„Das ist doch unspektakulär!“
„Na und? Den Tod hat er verdient.
Soviel Arbeit wie er mir bereitet!“
„Sonst bist du nie so schnell aus der
Ruhe zu bringen. Auf der ganzen Welt nennt man dich gefühlstot. Und
jetzt ist dir dein Opfer auf Grund der Tatsache, dass es dein Opfer
ist unsympathisch.“
„Ich bin gefühlstot. Ich will nicht
spektakulär sein. Ich will keine Schlagzeilen, Gerüchte oder
sonstwas. Ich bringe den Auftrag zu Ende und fertig. Aber gut mein
Freund: Wenn dir etwas deiner Meinung nach angemessen spektakuläres
einfällt, überlass ich dir Lord Jerome.“
Wir kamen an Lord Jeromes Anwesen an,
stehen vor der Tür und schauen an dem Haus nach oben wo Licht
brennt.
„Vermutlich handelt es sich bei dem
Licht um des Lords Arbeits- oder Schlafgemach.“ Sage ich „Jetzt
lass dir erst einmal etwas spektakuläres einfallen, wie wir da hoch
kommen.“
Leon holt einen Draht aus der Tasche
und frimelt ein wenig an der Tür herum. Es klickt und Leon drückt
die Tür nach innen auf.
„Tadaa!“ sagt Leon und ich Lache
Wir treten ein und…
„Wer sind sie?“ fragt eine ernste
und bleiche Stimme von der Seite
Ich drehe mich zur Seite. Ein Mann mit
einem auffälligen Schnurrbart steht vor mir und hält mir einen
Säbel unter die Nase.
Zuerst stehe ich wie erstarrt da, dann
lockere ich mich wieder auf und lächele.
„Bitte verzeihen Sie!“ sage ich,
verbeuge mich, reiße dem Man den Säbel aus der Hand, trete sein
Bein weg so dass er zu Boden fällt und ramme ihm den Säbel in den
Rücken. Eine Lache Blut breitet sich auf dem Boden aus. Ich trete
einen Schritt zurück um nicht in der Pfütze zu stehen.
„Und all das innerhalb eines
Atemzuges.“ Sagt Leon
„Ich hab mit zwölf einen Tanzkurs
besucht.“ Sage ich und drücke Leon den Säbel in die Hand.
„Ähnlich wie der Kochkurs bei dem
ich das gelernt hab?“ fragt Leon und weist auf die Tür
„Ja etwa so.“ lächele ich „Aber
jetzt ist Schluss mit Spaß wir müssen Jerry finden, Menschen
befreien und abhauen.“
Wir schleichen die erste Treppe hoch.
Niemand ist da.
Ich gucke Leon an und sage: „Erst
befreien wir die Familie von Miss Sowieso, dann legen wir den Lord
um.“
Mein Begleiter nickt und weicht damit
zufällig einer Pistolenkugel aus welche so direkt an seinem
Hinterkopf vorbei zischt. Zugegeben sie hätte ihn vermutlich auch so
verfehlt aber so klingt es nun einmal spektakulärer. Wir Ducken uns.
„Am obersten Geländer steht
scheinbar ein weiterer Scherge.“ Sagt Leon „Kriegst du den auch
so leicht ausgeschaltet.“
Ich betrachte den Treppenaufgang und
denke kurz nach. Dann sage ich: „Warte hier!“
Ich klettere auf das Geländer, springe
nach oben, halte mich am oberen Geländer fest, ziehe mich hoch und
während ich mich abrolle, schneide ich dem von Leon besagten
Schergen den Bauch auf. Leon kommt hoch: „Drei oder vier.“
„Was?“
„Atemzüge.“ Sagt Leon „Trotzdem
nicht weniger spektakulär! Fast schon Legendär“
„Ich plädiere auf Notwehr.“
„Manchmal…“ sagt Leon, lächelt
mich an und lehnt sich an die Wand. Er erschrickt denn diese gibt
nach.
„Ha.“ Rufe ich „Was für eine
schöne Mauer!“
Tatsächlich ist die vermeintliche
Mauer aus Holz und eine versteckte Tür zu…?
„Was meinst du wo wir da hin kommen.“
„Finden wir es doch heraus.“
Leon guckt mich an während von hinten
eine Stimme spricht: „Was macht ihr hier.“ Ich sehe und Leon hört
wie eine Klinge gezogen wird. Und Leon hört einen Schuss, sieht
Rauch und ich sehe und Leon hört wie hinter ihm jemand zu Boden
fällt.
„Wir hätten ihn fragen können!“
„Probier‘s doch!“ sage ich und
gehe den Gang entlang. Eine Treppe kommt in Sicht. Sie Führt nach
unten.
„Vermutlich ein verstecktes Verließ!“
sagt Leon
„Das schreit nach Ärger!“ sage ich
„Ich geh voran!“ sagen wir beide
„Kapt’n , bei allem Respekt, aber
ihr hattet für heute euren Spaß! Jetzt bin ich dran!“
Ich gebe nach: „Nur zu mein Freund
geh du nur den Gang entlang ich erkunde die obere Etage wir treffen
uns in circa 10 Minuten vor dem Gang und ich kriege den edlen Lord!“
Ich verlasse den Gang und schleich nach
oben. Niemand ist da. Nichts besonderes doch wo ist das eigentliche
Opfer?
Ich gucke durch verschiedene
Schlüssellöcher. Schlafgemächer von Bediensteten, Lagerräume und
ähnliches.
Am Ende des Ganges erst befindet sich
eine fünfstufige Treppe nach oben welche an einer Tür endet. Ich
sehe durch das Schlüsselloch und da steht er. Ich greife nach der
Pistole und halte sie an die Tür. Dann klopfe ich.
„Herein.“ Höre ich Jeromes Stimme.
Dann ertönt sie erneut und dann ein: „Hallo?“
Ich antworte nicht sondern Klopfe Noch
einmal. Jerome stöhnt kurz und geht zur Tür. Ich sehe weiter durch
das Schlüsselloch und Bewege meine Pistole mit seinem Kopf mit.
Das Opfer greift gerade zur Klinke,
noch ein Zentimeter nach rechts und ich drücke ab. Jerome fällt zu
Boden. Ich drücke die Tür auf um nachzusehen ob er tatsächlich tot
ist. „Glatter Kopfschuss…“ Grinse ich. Dann sehe ich mich im
Zimmer um.
An den Wänden stehen verschiedene
Weinregale oder Schränke. Teilweise auch Truhen. Ich nehme mir ein
Glas und gieße einen Schluck Wein aus einer offenen Flasche ein.
„Schicke Einrichtung!“ Höre ich
Leon hinter mir
„Durchaus.“ Sage ich
geistesabwesend
Leon stöbert im Zimmer herum und
steckt gelegentlich etwas ein von dem er denkt dass es einen Wert
haben könnte. Ich lehne am Bett.
„Die braucht er wohl auch nicht
mehr.“ Sagt Leon und hält eine mit Saphiren, Smaragden und Rubinen
verzierte goldene Kette hoch welche er dann heimlich in seine Tasche
gleiten lässt als wolle er es verbergen. Nach einer Weile sieht Leon
mich an: „Du heckst gerade etwas aus.“ Sagt er
Ich nicke immer noch geistesabwesend
und nehme einen Schluck meines inzwischen zweiten Glases Wein. Ein
teurer Rosé. Vermutlich aus den Überresten von Alemnia geborgen.
Das Reich des Königs Allen Williams II. Das Land war bekannt für
gute Weine. Weine und andere Tränke unter anderem auch hoch
explosive und das besiegelte dann auch den Untergang des Reiches.
„Nimm nicht zu viel mit!“ Sage ich
„Sonst wird es zu auffällig!“
„Zu Auffällig für was?“ fragt
Leon
Ich geh nicht darauf ein sondern frage:
„Hast du die Gefangenen gefunden?“
„Ja.“ Sagt Leon „Gefunden und
befreit.“
„Wunderbar. Dann nimm den Kram und
noch ein paar Flaschen Wein und gehe zurück. Sage Jonathan er solle
die Dame die uns das hier eingebrockt hat freilassen und ihr sagen
sie darf nicht zu Jerome zurück kehren. Ich warte hier noch auf
jemanden“ Ich nehme einen Schluck Wein und Leon nickt: „Ich glaub
nicht, dass sie zu dem Lord zurückkehren wird es sei denn sie ist
eine Totenbeschwörerin aber dann helfe uns Gott. Er tut aber
trotzdem wie ihm geheißen.
Und ich… warte…
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