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Donnerstag, 25. Dezember 2014

Das Immorium - Folge 3

Der zweite, den sich das Immorium ausgesucht hatte, lebte auf einem Bauernhof. Michael war sein Name. Die meiste Zeit verbrachte er damit die Schafe auf der Weide zu hüten. Er war im Gegensatz zu dem Jäger sehr interessant denn er war gerade einmal zwölf Jahre alt und hatte die Angst vor dem Monster unter seinem Bett noch kauf überwunden. Dennoch war er mutig. Sein Vater behauptete, er sei der mutigste Junge in der Stadt und das erzählte er jedem, der es hören wollte, nun, oder auch nicht hören wollte.
Doch es war nicht verkehrt was er sagte. Auch wenn es ihn manchmal besorgte, wie der Junge mit seinen Ängsten umging. Anstatt zu seinen Eltern ins Bett zu kommen, schlief er eine Woche unter seinem und als man ihm davon erzählte, dass die Scheune verflucht sei, setzte er sich auf einen der großen Heuballen und wartete auf die Monster.
Michael war besonders. Wenn er nicht gerade seinem Vater half oder auf den Feldern war, dann hörte er sich in den Kneipen der Stadt die Geschichten der älteren an, die im Krieg gekämpft hatten. Und wenn ihm danach war, erzählte er Geschichten von Wesen, die im Sumpf lebten. Er erzählte dann oft von Waldelfen, die das Böse von Blokhel fern hielten. Trotz seines jungen alters hörten ihm selbst die erfahrensten Männer aufmerksam zu denn dieser Junge hatte die Gabe Geschichten zu erzählen als hätte er sie selbst erlebt obwohl er selbst nie eine große Rolle in ihnen spielte.
Selbst der Jäger, der sonst mit Argwohn allen Menschen gegenübertrat, sagte dann, wenn Michael wieder einmal eine Geschichte erzählt hatte: „Wenn dieser Junge älter ist, werde ich ihm einen kräftigen Schnaps ausgeben.“
Michael hielt jedoch nicht viel von dem Mann denn er hatte sich darauf spezialisiert Monster zu jagen wo er doch der Meinung war, dass die Elfen sich schon um die Sicherheit der Stadt bemühen würden.
Eben diese Besonderheiten weckten das Interesse des Immoriums. Es dachte sich, dass es mit diesem Jungen besonders viel Spaß haben konnte, da er eine so blühende Phantasie besaß. Und so lauerte es ihm auf. An einer ganz besonderem Stelle, denn es wusste, wovor der Junge Angst hatte, denn es hatte ihn beobachtet und fest gestellt, dass er auf dem Weg nach Hause, auf dem er an der alten Bibliothek vorbei kam, immer in der nähe dieses alten herunter gekommen Hauses, seinen Schritt beschleunigte.
Und so lauerte es am Eingang der Bibliothek und als der Junge vorbei kam, öffnete es leicht die Tür. Nur einen Spalt, doch es reichte um dem armen Michael einen schrecken einzujagen. Der Junge blieb stehen und schaute, erstarrt wegen des Schauers, auf die Tür. Dann schloss sich die Tür, doch der Junge blieb stehen. Das Immorium stellte sich ihm in den Weg.
Das besondere an diesem Immorium ist, dass man es nicht sehen kann. Ein Mensch nimmt es wahr doch dann ist es häufig schon zu spät. Uns geht es da besser denn es kann nicht in unsere Dimension eingreifen doch den Jungen hätte es nun schon ohne Probleme verspeisen können.

Michaels Blick wanderte von der Tür auf das ihm nicht sichtbare Immorium. Er spürte es und plötzlich verließ ihn all sein Mut.

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