MVJstories

MVJstories ist ein Blog, auf dem eine kleine Gruppe junger Schriftsteller Auszüge aus ihren Werken veröffentlicht. Feedback ist ausdrücklich erwünscht. Und nun viel Spaß beim lesen!

Montag, 19. Januar 2015

Japan - Postadventurale Resümee - Teil 2

"Das lange Ende über das kurze Ende, und dann das lange ende von unten durch ziehen."

Sophie in Bezug auf den Anfang beim Stricken

  • Ich werde niemals mehr vergessen, wie dieser Anfang geht.

So, das war nun das versprochene Zitat. Nun denke ich, werde ich, bevor ich zu meinem Alltag komme, noch einmal berichten, wie der erste Tag zuende ging.

Am selben Tag nämlich, als ich in Japan ankam, war ich unglaublich müde. Im grunde ist das alles, was es zu berichten gibt. Aber damit wisst ihr es.
Am nächsten Tag wurde ich glaube ich bereits um 06:00 Uhr wach. Ich kann mich irren aber es war definitiv sehr zeitig.
Bevor wir nun aufstanden, machten wir die Heizung und den Wasserkocher an. Es war ein echter Schock, zuerst aus dem warmen Bett durch die kalten Zimmer zu gehen und dann schließlich in den Eingangsbereich um auf die Toilette zu kommen. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass man dort seinen Atem zur Decke steigen sah. Ich weiß zwar nicht, welche Temperatur dort herrschte aber ich glaube nicht dass es viel wärmer war als vor der Haustür.
Dann begann der Tag selbstverständlich mit dem Frühstück. Es gab Amarican Sandwichtoast mit Marmelade.
Das Toast war labberig und Marmelade war ich von zuhause auch anders gewohnt. Dennoch: Ich war hungrig und aß es.
Ich muss dazu sagen, dass es das einzige Brot war, dass es in Japan gab. Wir sind in Deutschland mit den vielen Bäckern schon sehr verwöhnt. In Japan suchst du vergeblich nach dunklem Brot.

Eine Milchpappe, auf der man den kopf einer Kuh erkennen kann, die einen Fez trägt.

"[...] So schickt Odin einen von Freyers Dienern zu den Zwergen. [...] Wir helfen gerne, sagen sie und fangen sogleich an, eine ganz besondere Kette zu schmieden. Sie besteht, aus den wurzeln der Berge, den Sehnen der Bären, dem Speichel der Vögel, dem Atem der Fische, dem Bart der Frauen und dem Lärm der Katzenpfoten. Diese Kette ist glatt und weich wie ein Seidenband. Seit diesen Tagen, tragen die Frauen keinen Bart mehr, Berge haben keine wurzeln und die Katzen kommen lautlos daher."

Aus einer nordischen Sage


Nach dem Frühstück, war mein größter Wunsch eine Dusche und mich endlich zu rasieren. Es könnte auch nach dem Mittag gewesen sein aber es passt hier grad rein.
Abgesehen davon, dass die Dusche kalt war und man zunächst eine Weile brauchte um aus der Kältestarre zu erwachen, bis man endlich anfangen konnte sich zu waschen, war es eigentlich angenehm. Allerdings, war es in dem Häuslein nicht nur kalt, sondern es gab auch nicht einen Spiegel.
Also hielt Sophie (die ja wie alle Frauen ihren Bart verlor, damit die Kette für den Fenriswolf geschmiedet werden konnte) mir einen Spiegel mit einer größe von etwa 15 cm² vor mein Gesicht, während ich versuchte, meine Gesichtsbehaarung etwas zu reduzieren.

Ich glaube, es war auch an diesem ersten richtigen Tag, dass Sophie mir das Stricken beibrachte. Aufgrund der vielen Fehler, die ich dabei machte, lernte ich auch sehr zeitig, wie man die Maschen wieder auflöste. Ich glaube aber, das war an einem anderen Tag.
Ich weiß nicht was nun außer dem Abendbrot an diesem Tag noch passiert ist. Ich denke aber, es war nicht sehr viel. Schließlich hatte ich mich auch von meinen Jetlag noch nicht erholt und so gingen wir recht zeitig schlafen.


Der Blick aus unserer Haustür. Unten die Bucht dahinter die Berge und all das getaucht in die warmen, leuchtenden Farben der Abendsonne.

Der nächste Tag begann, wie der vorangegangene. Aufstehn, Heizung und Wasserkocher einschalten und den Täglichen Kälteschock auf der Toilette abholen.
Dann gab es Frühstück. Wir strickten oder hörten Musik oder machten faxen. Darauf folgte das Mittagessen.

Nun begab es sich aber, dass sich unser Tagesablauf vom vorangegangenen unterschied. Wir gingen einkaufen und mussten Schneefegen.
Einkaufen bedeutete, dass wir den Berg hinab in die Stadt mussten und anschließend den Berg, vollgepackt mit Einkäufen, wieder hinauf.
Unser Schneemann
Schneefegen bedeudete, endlich einen Schneemann zu bauen. Wir fanden keine Steine oder Kohlen, mit dem wir ihn hätten schmücken können und unsere Karotten waren uns ein wenig zu schade. Also schmückten wir ihn mit Pflanzen und einen schicken (kleinen) Eiszapfen als Nase. Ein sehr Sympathischer Schneemann war das.

Sophie (rechts), unser Schneemann (mitte) und ich (links)















Am nächsten Tag, war es glaube ich, als wir dann Plätzchen gebacken haben. Sophie nahm abwechselnd: Herz, tannenbaum und Stern, während ich mich mit der Entenauststechform zufrieden gab.
Warum die Ente? Ich weiß es nicht. Sie gefiel mir. Und Sophie mit meiner Ente auf die Nerven zu gehen, amüsierte mich ein wenig.
Fertig gebacken, überlegten wir, zu baden. Es kostete einige Überwindung sich dazu zu entschließen, schließlich war das Bad schrecklich kalt.
Allerdings musste ich hier einen Kompromiss eingehen, auf den ich im ersten Teil meines Berichts bereits eingegangen bin. Undzwar sagte Sophie zu mir, bevor wir baden gingen: "Aber die Ente bleibt draußen!"
Und damit wisst ihr auch, wo die Ente bleibt.
Zum Baden selbst sage ich nichts, außer, dass die Wanne ziemlich exakt, in etwa, einen Kubikmeter umfasste und dabei ein Quadrat beschrieb.
Ich vermute mal, dass wir am Abend wieder gegessen haben und irgendwann schlafen gegangen sind.

Plätchen mit ein paar Entchen
Im nächsten Teil berichte ich dann von Weihnachten, von Wollsocken und wer nun eigentlich dieses Arme Tierchen retette und was für folgen sich daraus ergaben.
Außerdem werde ich mich im nächsten Teil nicht selbst zitieren. Eine schierr unmöglich erscheinende Aufgabe.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen