Aerin griff nach der Flasche Scotch und als sie sie gerade öffnen
wollte, stellte sie fest, dass das Glas bereits gefüllt war. Jedoch
nicht mit Scotch sondern mit einer seltsamen leicht rötlichen
Flüssigkeit. Es schien jedoch nicht wie Blut oder schon wie Blut
jedoch stark verdünnt. Sie roch an dem Glas und stellte fest, dass
es nach Scotch roch. Hatte sie sich ohne es mit zubekommen doch
eingegossen? Doch warum war die Flüssigkeit rot?
Anstatt weiter über fragen zu philosophieren die sie nicht
beantworten konnte, beschloss sie, sie lieber ihrem Tagebuch zu
stellen. Sie zündete sich also eine Zigarette an und widmete sich
wieder dem Buch. Anschließend las sie sich das bisherige Werk noch
einmal durch:
Bin
anstatt in Slikhem in einer kleinen Stadt namens Blokhel angekommen.
Ich muss mich wohl verlaufen haben. Ich werde mich morgen nach dem
weg nach Slikhem erkundigen. Diese Nacht verbringe ich hier.
Ich habe
mir Scotch bestellt doch der Gastwirt hat mir wohl ein dreckiges Glas
gebracht. Ich werde mich Morgen beschweren.
Sie ergänzte als Notiz:
Blut im
Scotch – Kriminalroman?
Dazu möchte ich sagen, dass Aerin tatsächlich nur wenige Jahre
später einen Roman raus brachte, in dem sie ihre Erlebnisse in
Blokhel behandelte. Der Name des Romans lautete: „Scotch –
Medium“. Was das zu bedeuten hat, soll jetzt jeder für sich
überlegen.
Nachdem Aerin ihre Notizen ergänzt hatte, stand sie auf um das Glas
auszuwaschen. Während sie dies tat, blickte sie zu ihrem Tisch und
als sie feststellte, dass die Scotchflasche bereits geöffnet war,
runzelte sie die Stirn. Sie hatte sie doch nicht geöffnet. Zuvor
hatte sie doch fest gestellt, dass ihr Glas bereits gefüllt war. War
sie denn nun völlig verrückt geworden?
Nun war die Flasche allerdings offen und so füllte Aerin ihr soeben
gewaschenes Glas gleich wieder oder weiter darüber nachzudenken, ob
sie die Flasche nun geöffnet hatte oder nicht. Sie zog an ihrer
Zigarette und schrieb in ihrem Bericht zu dem Thema nur folgendes:
Es ist
spät und ich scheinbar müder als gedacht. Vielleicht sollte ich
auch aufhören mit trinken.
Sie betrachtete den letzten Absatz und ergänzte dann:
Oder
aufhören mit rauchen.
Sie zog ein letztes mal an ihrer Zigarette und drückte sie
anschließend aus doch als sie wie gewohnt nach dem Glas mit dem
Scotch griff, stellte sie fest, dass es nicht neben ihr stand. Sie
sprang auf und schaute überall nach. Auf dem Tisch wie unter dem
Tisch. Schließlich fiel ihr Blick auf das Waschbecken in dem sie das
Glas gewaschen hatte.
Sollte sie es tatsächlich dort hingestellt haben? Jedenfalls stand
es dort.
Sie ging zum Waschbecken hinüber, nahm das Glas und trank einen
Schluck. Ihr Blick fiel kurz auf die Uhr, dann ging sie zum Spiegel
um sich zu betrachten denn sie war der Meinung, sie müsse Müde
aussehen. Und tatsächlich zeichneten tiefe Augenringe ihr Gesicht.
Doch etwas anderes sprang ihr plötzlich ins Auge.
Aerin ließ das Glas fallen. Es war eindeutig. Die Flüssigkeit hatte
schon wieder diese rote Färbung gehabt.
Sie betrachtete die Scherben und als sie sich herunter beugte um sich
zu vergewissern, erschrak sie erneut. Die Flüssigkeit war noch immer
rot doch nicht mehr so verdünnt wie zuvor. Und sie roch auch nicht
mehr nach Scotch. Hatte sie tatsächlich Blut getrunken?
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