MVJstories

MVJstories ist ein Blog, auf dem eine kleine Gruppe junger Schriftsteller Auszüge aus ihren Werken veröffentlicht. Feedback ist ausdrücklich erwünscht. Und nun viel Spaß beim lesen!

Donnerstag, 8. Januar 2015

Das Immorium - Folge 5

 Aerin griff nach der Flasche Scotch und als sie sie gerade öffnen wollte, stellte sie fest, dass das Glas bereits gefüllt war. Jedoch nicht mit Scotch sondern mit einer seltsamen leicht rötlichen Flüssigkeit. Es schien jedoch nicht wie Blut oder schon wie Blut jedoch stark verdünnt. Sie roch an dem Glas und stellte fest, dass es nach Scotch roch. Hatte sie sich ohne es mit zubekommen doch eingegossen? Doch warum war die Flüssigkeit rot?
Anstatt weiter über fragen zu philosophieren die sie nicht beantworten konnte, beschloss sie, sie lieber ihrem Tagebuch zu stellen. Sie zündete sich also eine Zigarette an und widmete sich wieder dem Buch. Anschließend las sie sich das bisherige Werk noch einmal durch:

Bin anstatt in Slikhem in einer kleinen Stadt namens Blokhel angekommen. Ich muss mich wohl verlaufen haben. Ich werde mich morgen nach dem weg nach Slikhem erkundigen. Diese Nacht verbringe ich hier.
Ich habe mir Scotch bestellt doch der Gastwirt hat mir wohl ein dreckiges Glas gebracht. Ich werde mich Morgen beschweren.

Sie ergänzte als Notiz:

Blut im Scotch – Kriminalroman?

Dazu möchte ich sagen, dass Aerin tatsächlich nur wenige Jahre später einen Roman raus brachte, in dem sie ihre Erlebnisse in Blokhel behandelte. Der Name des Romans lautete: „Scotch – Medium“. Was das zu bedeuten hat, soll jetzt jeder für sich überlegen.
Nachdem Aerin ihre Notizen ergänzt hatte, stand sie auf um das Glas auszuwaschen. Während sie dies tat, blickte sie zu ihrem Tisch und als sie feststellte, dass die Scotchflasche bereits geöffnet war, runzelte sie die Stirn. Sie hatte sie doch nicht geöffnet. Zuvor hatte sie doch fest gestellt, dass ihr Glas bereits gefüllt war. War sie denn nun völlig verrückt geworden?
Nun war die Flasche allerdings offen und so füllte Aerin ihr soeben gewaschenes Glas gleich wieder oder weiter darüber nachzudenken, ob sie die Flasche nun geöffnet hatte oder nicht. Sie zog an ihrer Zigarette und schrieb in ihrem Bericht zu dem Thema nur folgendes:

Es ist spät und ich scheinbar müder als gedacht. Vielleicht sollte ich auch aufhören mit trinken.

Sie betrachtete den letzten Absatz und ergänzte dann:

Oder aufhören mit rauchen.

Sie zog ein letztes mal an ihrer Zigarette und drückte sie anschließend aus doch als sie wie gewohnt nach dem Glas mit dem Scotch griff, stellte sie fest, dass es nicht neben ihr stand. Sie sprang auf und schaute überall nach. Auf dem Tisch wie unter dem Tisch. Schließlich fiel ihr Blick auf das Waschbecken in dem sie das Glas gewaschen hatte.
Sollte sie es tatsächlich dort hingestellt haben? Jedenfalls stand es dort.
Sie ging zum Waschbecken hinüber, nahm das Glas und trank einen Schluck. Ihr Blick fiel kurz auf die Uhr, dann ging sie zum Spiegel um sich zu betrachten denn sie war der Meinung, sie müsse Müde aussehen. Und tatsächlich zeichneten tiefe Augenringe ihr Gesicht. Doch etwas anderes sprang ihr plötzlich ins Auge.
Aerin ließ das Glas fallen. Es war eindeutig. Die Flüssigkeit hatte schon wieder diese rote Färbung gehabt.

Sie betrachtete die Scherben und als sie sich herunter beugte um sich zu vergewissern, erschrak sie erneut. Die Flüssigkeit war noch immer rot doch nicht mehr so verdünnt wie zuvor. Und sie roch auch nicht mehr nach Scotch. Hatte sie tatsächlich Blut getrunken?

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