Aerin wachte
auf, als die ersten Sonnenstrahlen durch die Sonne schienen. Sie
setzte sich auf ihr Bett und kratzte sich am Kopf. Sie war sich nicht
ganz sicher, ob sie geträumt hatte oder sich die Geschehnisse vom
Vortag tatsächlich zugetragen hatten.
Ihr Blick
fiel auf den Spiegel. Sie betrachtete sich, betrachtete ihre Haare,
beschloss, dass sie diese dringend kämmen musste, auch wenn sie sich
nicht ganz sicher war, ob es nach Wochen, die sie durch das Land
gestreift war, noch sinnvoll war.
Dann fiel
ihr Blick auf ihre Füße und weiter, auf etwas, was mit ihren Füßen,
bis auf die Tatsache, dass es auf dem Boden lag, nichts gemeinsam
hatte. In einer roten Pfütze, stand aufrecht ein leeres Glas. War es
nicht zerbrochen?
Aerin stand
auf und ging zu dem Glas. Sie hob es auf, roch daran und stellte es
auf den Tisch. Dann besah sie sich die Pfütze. Es handelte sich
nicht um Blut. Es war keine Kruste. Es wirkte nicht wie getrocknetes
Blut. Viel eher wie ein Rotweinfleck, der dem Teppich seine neue
Färbung gab.
Aerin
schüttelte nur kurz den Kopf. Sie begann zu glauben, dass sie sich
langsam, bei all den Geschichten, selbst in ihnen verlor.
Ihr Blick
wanderte zu ihren Notizen. Sie nahm ihren Stift, beugte sich, auf
ihren linken Arm gestützt, über den Tisch und begann in den Notizen
herum zu streichen.
Dann schrieb sie darunter:
Ich
sollte definitiv aufhören mit trinken und rauchen. Vielleicht
weniger Horrorgeschichten lesen, oder schreiben?
Dann ging sie runter und bestellte sich einen Kaffee mit Scotch.
Gedankenverloren betrachtete sie die Tür als würde sie etwas
erwarten. Als der Gastwirt ihr den Kaffee auf den Tisch stellte und
fragte: „Gut geschlafen?“, schreckte sie auf.
„Ja,“ antwortete sie schnell „ja, doch.“
Der Mann ging und Aerin überlegte, ob sie ihm hätte von den
Geschehnissen erzählen sollen. Angesichts der Tatsache, dass sie
sich nicht sicher war, ob sie nicht vielleicht doch verrückt war,
entschied sie sich aber dagegen.
Die Tür schlug auf und ein Mann kam herein. Er nickte dem Kellner zu
und setzte sich an einen Tisch neben sie. Aerin hatte ihn am Vortag
schon gesehen. Er war einer der Männer, die dem Jungen zugehört
hatten. Sie erinnerte sich, dass er einen Toast auf den Jungen
gesprochen hatte, als sie gerade die Treppe nach oben gehen wollte.
Der Mann sprach kurz mit dem Wirt, dann klopfte er ihm auf die
Schulter und der Wirt ging zurück zum Tresen.
Aerin beobachtete aufmerksam, wie der Mann eine Pfeife aus der Tasche
zog. Dann kramte er in seinen Taschen, drehte sich schließlich zu
ihr um und fragte mit tiefer rauchiger Stimme: „Könnten sie mir
bitte Feuer geben?“
Aerin war verwirrt. Wie kam er darauf, dass sie Feuer hatte. Doch sie
unterbrach ihren Gedanken, als ihr in ihrem Blickfeld Rauch auffiel.
Sie verfolgte den Rauch zurück zu ihrem Ursprung und betrachtete nun
ihre Hand.
Aerin kramte Streichhölzer aus ihrer Tasche, reichte sie dem Mann,
schob den Kaffee von sich drückte ihre kürzlich erst angezündete
Zigarette aus und sagte leise zu sich selbst: „Verdammt!“
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