Falz man der Schönen Stadt Magdeburg einmal einen Besuch
abstatten möchte, lohnt es sich Absolut, bei unserer Haustür vorbei zu schauen.
Das Beste was ich vor dieser Haustür erlebt habe, war der unangemeldete
Sperrmüll. Es war wie in der Vorweihnachtszeit. Du bist jeden morgen hinaus
gegangen in der Erwartung zu sehen was sich wohl an dem Sperrmüll verändert
hat. Zum Verständnis, hier meine Aufzeichnungen.
Tag 1:
Der Hausmeister stellt früh‘ s die Mülltonnen vor
die Tür. (Erst mal nichts Besonderes)
Tag 2:
Die Mülltonnen sind verschwunden. Stattdessen
stehen nun ein alter Computer und ein Drucker dort.
Tag 3:
Zusätzlich zu dem Computer und dem Drucker kommen
einige Bretter.
Tag 4:
Der Computer und der Drucker sind verschwunden.
Nun findet sich hier ein alter aber noch intakter Schrank. Meine Schwester und
ich nehmen den Schrank mit nach oben und stellen einen leicht beschädigten
Stuhl nach unten.
Tag 5:
Scheinbar dachte jemand, der Stuhl währe einsam
jedenfalls steht ein zweiter noch guter Stuhl direkt daneben.
Als ich später am Abend noch meiner all
Abendlichen Zigarette nachgehe, ist der zweite Stuhl verschwunden. Es finden
sich jedoch ein paar mehr Bretter und eine kleine Trittleiter.
Tag 6:
Noch mehr Bretter. Sonst nichts!
Tag 7:
Die Trittleiter ist verschwunden. Es findet sich
ein Zettel auf dem steht: Danke für die
Leiter jetzt komm ich auch an den Strick ran.
Makaber…
Tag 8:
Die Müllsäcke blockieren die Sicht auf das
Geschehen.
Am Abend, haben die netten Orangenen Männer die Müllsäcke
weggeräumt und eine Skulptur aus den Brettern errichtet.
Tag 9:
Die Skulptur ist weg. Nun gibt es einen Neuen
Schreibtisch. Es ist der erste Schreibtisch in der Geschichte dieser Haustür
aber er ist zu schwer für mich alleine.
Tag 10:
Ich komme mit Verstärkung wieder um den
Schreibtisch zu holen doch ist verschwunden stattdessen finden wir einen 100
Euro Ikea Gutschein.
Tag 11:
Der Ikea Gutschein ist verschwunden.
Tag 12:
Es liegt ein zerrissener Strick vor der Haustür.
Daneben ein Zettel: Brauche neuen Strick.
Tag 13:
Es Befinden sich nun neu: eine Matratze und 11
Euro Wechselgeld vor der Haustür.
Tag 14:
Der alte Strick sowie die 11 Euro sind weg. Es
liegt ein neuer Strick da und nur noch 5,50 Euro Wechselgeld in zwei 2 Eurostücken, einem 1 Eurostück, einem 20
Zentstück und drei 10 Zentstücken. Daneben ein Zettel: Pass diesmal besser drauf auf!
Tag 15:
Wieder Müllsäcke und wieder verschwinden sie am
Abend allerdings vermisse ich diesmal die Skulptur. Ich rufe bei der Müllabfuhr
an und beschwere mich. Sie sagen mir sie hätten nichts gefunden was sie hätten
nutzen können, aber sie kommen gerne morgen erneut vorbei.
Tag 16:
Das Wechselgeld wurde zusammengeschweißt und ergab
nun das Abbild eines Gesichtes.
Ich nehme es aus Höflichkeit mit nach oben.
Tag 17:
Nachdem ich mich die Nacht über vor dem Gesicht
gefürchtet habe, möchte ich es wieder runterbringen. Ich bemerke, dass die
Matratze verschwunden ist und neben dem Strick liegt nun ein Zettel: Brauch ich nicht mehr. Hab endlich ne
Matratze. Ich bringe das Gesicht wieder nach oben. Es tut mir ein wenig
Leid.
Tag 18:
Ich vermute, dass der Besitzer der Matratze keine
Bettwäsche hat, und lege ihm welche hin.
Tag 19:
Die Bettwäsche ist weg. Ich finde einen Zettel mit
der Aufschrift: Danke! Ich schreibe
dazu: Brauchst du noch was? Der Kerl
war mir irgendwie sympathisch.
Tag 20:
Es stehen Einzelteile da welche einmal ein
Schreibtisch gewesen sein könnten. Daran war ein Zettel befestigt: War wohl auch von Ikea.
Auf dem anderen Zettel steht nun: Nein danke. Ich melde mich.
Ich schreibe zurück: Ok. Wer bist du eigentlich?
Tag 21:
Nach etlichen Chancen, beschließe ich das Gesicht
doch wieder runter zu bringen. Der Ikea Schreibtisch ist weg und auf dem Zettel
von dem sympathischen Typen steht: Weißt
du‘ s nicht? Ich bin die Kaiser Otto Ratte. Ich frage mich nicht was eine
Ratte mit einer Matratze will oder wieso ich mit einer Ratte schreibe immerhin
war es die Kaiser Otto Ratte.
Tag 22:
Ich komme erst abends raus und verpasse die
Müllbeutel. Das Kleingeldgesicht ist weg. Es liegt ein Zettel da: Wollten sie nicht? Ich schreibe dazu: Ich hatte Angst vor ihm.
Tag 23:
Vor der Tür steht ein Typ mit einer Gitarre und
singt: „Wo sind all die Möbel hin“. Er drückt mir einen Zettel und die Hand und
sagt er währe für mich. Dann singt er weiter. Auf dem Zettel steht abgesehen
von der vorherigen Unterhaltung: Es war
ein weibliches Gesicht .Ich schreibe zurück: Das erklärt alles. Und gebe dem Typen mit der Gitarre den Zettel
zurück. Im übrigen befand sich außer ihm nur noch der neue Strick vor der
Haustür.
Tag 24:
Der Typ mit der Gitarre ist verschwunden.
Gegenüber an einem Baum hängt einer. Die Mülltonnen sind nun wieder da und aus
der schwarzen Tonne ragt der Hals einer Gitarre.
Tag 25:
Ein Zettel: Müllabfuhr
immer Montags. Die Tonnen sonst bitte auf den Hinterhof.
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