MVJstories

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Montag, 24. Juni 2013

Schule - Das Scheißhaus der "Intellektuellen"


Es ist nicht so als würde es ausreichen, dass durch die brennende Sonne unser Klassenraum Temperaturen von gefühlten 40° hat und Luft hier entsprechende Mangelware ist. Nein! Es reicht nicht! Es kommen doch tatsächlich noch einige Klassenkameraden auf die Idee sich am ganzen Körper mit Deo einzudieseln. Von einem benachbarten Tisch höre ich nicht nur das Zischen des Deodorantes und merke nicht nur wie plötzlich die Luft zum Atmen durch eine Gasförmige, nach Chemie schmeckende Substanz ersetzt wird, nein ich sehe auch wie sich die Wolke im Klassenraum verteilt. Selbst das Mädchen welches dafür verantwortlich ist, beginnt zu husten. Hm... es ist die selbe die sich vor zehn Minuten in der Pause noch über die Raucher aufgeregt hat. „Das Stinkt und verpestet die Luft!“ hatte sie gesagt. Melde ich mich jetzt zu dem Thema? Ja! Aber nicht bei ihr. Ich fedel es geschickt in einen Text ein welchen ich nur für die Schule verfasse.
Den Text nenne ich: Schule – Das Scheißhaus der „Intellektuellen“! Dabei stehen die Intellektuellen bewusst in Anführungszeichen denn ich habe sie noch nicht gefunden. Zu dem Scheißhaus soll sich jeder seine Meinung bilden. Auch wieder ein Wortwitz welcher sich auf die Bild – Zeitung bezieht denn ungefähr auf dem Niveau bewegen sich sämtliche Aktionen und Reaktionen auf dieser Schule.
Es ist zu heiß zum Denken und ich hatte zu wenig Kaffee um mich aufs Denken zu konzentrieren. Weit in der ferne höre ich jemanden etwas vom Distributivgesetz erzählen. „9. - Klasse - Stoff“ nennt meine Lehrerin das ganze. Schade dass ich dem Jahr in dem ich lieber im alten Backsteinhaus gearbeitet habe diesen ganzen Kram nicht benötigt habe und ihn daher bei einer Inventur meines Kopfes in den Müll geworfen habe. Kalle hatte mal ein deutsch/englisches kurzes Gedicht zu diesem Unterrichtsfach geschrieben.

Langeweile, the teacher is dick,
oh yes thats Mathematik.

Ich fand es damals schon nicht witzig heute noch weniger. Die Langeweile ist beinahe schlimmer als die Hitze. Um halbwegs wach zu bleiben rezitiere ich den Text des Songs: „Long live the weekend“ der Band „The living end“. Einzelne Zeilen schreibe ich neben meine Notizen. Thursday, it takes twice as long! Oh yes my Friend!
Meine Lehrerin kommt an meinen Tisch und fängt an zu zetern. Ich verstehe nicht. Ich versuche mich an vergangene Gespräche mit ihr zu erinnern:
- Wo ist ihr Tafelwerk? - passt nicht!
- Würden sie mir Bitte die Wurzel von 256 nennen! - eindeutig zu lang!
- Wieso schreiben sie nicht mit? - Ja das muss es sein!
Ich hab doch mitgeschrieben!“ sage ich und deute auf meinen Hefter. Wieder sagt sie irgendwas. Ich höre wieder nicht zu. Warum versteht die Tante nicht, dass ich gar nicht da bin? (Ich glaube nicht an meine eigene Existenz. Ich glaube Jemand redet sie mir nur ein, um mich in den Wahnsinn zu treiben.)
- Na gut! Aber arbeiten sie bitte mit! - Nein! Die hat doch schon lange sämtliche Hoffnungen aufgegeben, dass ich jemals mitarbeiten würde!
- Okay sie dürfen sich ein Eis holen! - Haha... Nie im Leben hat sie so etwas zu mir gesagt
- Und wo ist der Rest? - Jup, klingt plausibel.
Der steht doch an der Tafel!“ sage ich während ich mir die Schläfen massiere.
Sie sagt noch etwas und geht. Was hat sie gesagt? Egal sie ist weg also erwartet sie nichts von mir.
Vor mir fragt ein Junge, welcher mich vor wenigen Minuten nach Drehzeug (Tabak, Papes und Filter) gefragt hatte, ob er auf Toilette dürfe.
Frau Tante Matheleererin (Ja bewusst mit zwei „e“) scheint dies zu verneinen jedenfalls bleibt der Junge sitzen.

Es klingelt zur Pause. Alle springen auf. Ich bleibe sitzen und warte auf den Satz der Lehrerin: „Ich beende die Stunde!“
Ganz ehrlich: Wofür gibt es diese scheiß Klingel wenn nicht um die Schüler aufzuwecken und ihnen zu sagen: „Hey Leute! Chillt ma! Der Unterricht ist vorbei. Ihr dürft zur Pause gehen.“
Alle setzen sich und warten, bis Frau Sowieso ihren Abschiedssatz gesprochen hat. Dann gehen sie raus. Ich hinterher.
Haste ma Feuer?“ frage ich einen meiner Mitschüler auf dem Hof.
Der gibt mir sein Feuer und sagt: „Aber deine Kippe is doch schon an!“
Ich weiß!“
Ich nehme das Feuer und gehe zu dem Mädchen welches vor anderthalb Stunden noch den Klassenraum verpestet hat und gerade wieder im Begriff ist, ihr Deo zu zücken. Zum letzten mal vermutlich!



Victor Ian Clockwork
24.06.2013

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